Was bietet die EGU?
Es gab eine große Variation an Formaten zur Vermittlung der Inhalte: Vorträge, Workshops, Poster-Sessions und PICO Präsentationen sowie Podiumsdiskussionen, Preisverleihungen und Community-Treffen wurden von der EGU organisiert und auf zahlreiche Räume im Austria Center Vienna verteilt. In Mitten des Gebäudes fanden sich einige große Unternehmen mit Ständen zusammen, die wir aber eher als uninteressant für unsere Bereiche empfanden. Vertreten waren alle erdenklichen Fachbereiche der Geowissenschaften von der Geophysik, Geologie, Hydrologie, Ozeanographie, Meteorologie und noch viele weitere. Auch Themen wie die Wissenschaftskommunikation, Kunst, Aktivismus und Spiele zur Vermittlung von Geowissenschaften waren vertreten. Ganz nach dem Motto Umweltschutz, welcher allgegenwärtig war, bat die EGU auch eine rein vegetarisch und vegane Speisekarte an. Die Organisation war beeindruckend. So war jede:r die gesamte Woche mit seinen Themen und Interessen gut versorgt und hatte eher das Problem, sich entscheiden zu müssen.
Zudem bot die Konferenz viele Arbeitsplätze, wo man sich relativ ungestört zurückziehen konnte und auch mal ein Meeting abhalten konnte. Kinder waren willkommen und dies wurde gut angenommen. Es gab Familienräume, in denen man Spielzeug, Wickeltisch mit Windeln, eine abgetrennte Stillecke, Sofas und Tische zum Arbeiten vorgefunden hat. Eine Kinderbetreuung wurde ebenfalls angeboten. Sofern es aus unserer Perspektive möglich ist es einzuschätzen wir das einschätzen können, wurde auf Diversität, Inklusion und Barrierefreiheit geachtet. Da ein paar Wissenschaftler:innen leider Probleme hatten, ein Visum zu bekommen, gab es zum Glück die Möglichkeit, auch online teilzunehmen und Vorträge zu halten.
Einblicke von einer Konferenz Assistenz
Zwei unserer Studentinnen konnten als Konferenz-Assistierende die EGU erleben. Sie saßen in den verschiedensten Sessionen vorne und kümmerten sich um die Technik und Präsentationen, die vorher eingereicht wurden. Dabei kamen sie mit sämtlichen Wissenschaftler:innen ins Gespräch und haben sich die verschiedensten Themen anschauen können. Sie konnten vorher auch Präferenzen angeben. Eine Empfehlung unserer Studentin Philina ist im „Lecture Room“ zu arbeiten und Präferenzen bezüglich der Räume, in denen man eingesetzt werden möchte, anzugeben. So sitzt man aber immer wieder in Sessionen, die einem thematisch zusagen, auch wenn man ansonsten leider nicht die Zeit hat, sich auf der Konferenz frei umzuschauen. Man hat leider nicht die Zeit, sich auf der Konferenz frei umzuschauen, so sitzt man aber immer wieder in Sessionen, die einem thematisch zusagen. Als Konferenz-Assistierende kommt man zudem kommt man mit vielen anderen gleichaltrigen Studierenden aus ähnlichen Themenfeldern zusammen und kann sich austauschen.
Eindrücke und Gefühle zu der Konferenz
Die EGU ist sehr überwältigend mit ihrer Größe und Vielfältigkeit. Der ständig anhaltende Geräuschpegel und die vielen Menschen sind nicht für jeden etwas. Zum Energie- und Sonnetanken gibt es Balkone und den Donaupark direkt hinter dem Gebäude, der den idealen Ausgleich und auch einen guten Treffpunkt zum Mittagessen und ungestörten Austausch bietet. Wir hatten leider den Eindruck, nicht mehr Kontakte geknüpft zu haben, als auf anderen kleineren Konferenz. Teils hatten wir sehr viele, aber kurze Gespräche, weil jeder das Gefühl hatte, dass es noch mehr zu sehen gibt und dafür sonst keine Zeit bleibt. Dadurch ist ein tiefer gehender Austausch, der zu Kooperationen führen kann, nur schlecht möglich. Um allerdings über den Tellerrand hinauszuschauen und sich inspirieren zu lassen für neue Ideen, ist die Konferenz eine gute Anlaufstelle. Zu empfehlen sind auch die Treffen in entsprechenden Fachgruppen, um sich auch mal in Person zu sehen, was eine andere Bindung und zukünftiges Arbeiten erlaubt.
Tipps rund um EGU und Wien
Wir empfehlen, früh zu buchen. Durch die hohe Teilnehmer:innenzahl sind die Preise für Bahn und Hotels sehr hoch. Die App der EGU ist sehr empfehlenswert und auch jeden Tag einen Blick auf die täglichen Highlights zu werfen, lohnt sich, um vielleicht auch andere interessante Themen einmal anzuschauen. Besonders bei diesen Sessionen empfiehlt es sich allerdings, bereits eine viertel Stunde vor Beginn den Raum aufzusuchen, da es sonst sein kann, dass man nicht mehr in den Raum passt zu passen.
Wien ist eine Kulturstadt mit unglaublich vielen Museen und schönen alten Gebäuden. Für Kunstliebhaber:innen können wir das Albertiner Museum sehr empfehlen und ein abendlicher Theaterbesuch in der Wiener Volksoper ist eine gute Möglichkeit, nach einem langen Konferenztag abzuschalten. An der Abendkasse sind vergünstigte Karten erhältlich, was sich lohnt. Durch das im Konferenzbeitrag enthaltene Bahnticket für Wien lassen sich alle gewünschten Orte entspannt erreichen.
Fazit
Wir sind fast alle zum ersten Mal dort gewesen. Tendenz der Studierenden, die als Konferenz Assistenzen dort waren: Gerne wieder! Die Tendenz der Forschenden: Einmal war gut, aber eher nicht nochmal. Um über den Tellerrand hinauszuschauen und um seine Forschung einem internationalen und breiten Publikum zu präsentieren, ist diese Konferenz ideal. Allerdings sind wir uns auch alle einig, dass durch diese Fülle der Konferenz gar nicht mehr Kontakte zustande kommen als auf kleineren Konferenzen. Es gibt genauso Menschen, die gerne jedes Jahr hinfahren, da sie zum Beispiel ihre internationalen Kolleg:innen so wiedersehen können. Einmal dabei sein und sich ein eigenes Bild machen, lohnt sich in jedem Fall und wenn ihr noch studiert, ist eine Teilnahme als Konferenz-Assistenz sehr empfehlenswert.