Es war wieder so weit – vom 04. bis zum 06. September stand das OERcamp an, dieses Mal in Hannover. Für uns ein guter Zeitpunkt, um zu rekapitulieren, wo wir bei dem letzten OERcamp standen. Hier hieß es vor allem: Austausch und einen Überblick über den manchmal etwas diffusen OER-Begriff schaffen, Input für unsere Workshops und Anregungen für unser Best Practice Beispiel sammeln. Wer sich in der OER-Landschaft bewegt, weiß, dass diese Ansätze niemals aufhören. Allerdings standen für dieses OERcamp für uns zwei andere Dinge im Fokus. Gemeinsam mit Sonja Philipp (OE_com Projekt Ombrella) nahm unsere Projektkoordinatorin Ellen die ewige Frage danach, wie wir den Begirff Open Educational Practices (OEP) definieren, unter dem Titel „Open Edu What? - Pre-Workshop“, selbst in die Hand. Außerdem hofften wir mit unserem Best Practice Beispiel im Gepäck, an dem wir seit einigen Monaten arbeiten, auf Rückmeldungen und Feedback von Personen aus der Community.
Der Donnerstagmorgen begann noch vor offiziellem Start des Camps mit dem Pre-Workshop. Der Ansatz des Workshops war es, Ordnung in den OEP-Begriff zu bringen, indem das Übersichtsbild des englischsprachigen Wikipedia-Eintrags zu OEP kritisiert, erweitert und verbessert wird. Spannend waren hierbei besonders die Prozesse: Erste reformhafte Ideen entwickelten sich zu beinahe revolutionären Umschmeißungen der Grafik. Die Veröffentlichung der Ergebnisse findet ihr zu gegebenem Zeitpunkt auf der OER World Map. Der Workshop schloss mit der Aufgabe, einer selbst erstellten Persona OEP und dessen Nutzen zu pitchen. Besonders eindrucksvoll war hierbei der Pitch an einen Alien, das auf der Erde landet und dessen Raumschiff kaputt gegangen ist. Es stellte sich heraus: Auch hier bewährt sich OEP, denn selbst ein Raumschiff lässt sich durch den Community-Aspekt reparieren.
Nach einer anschließenden Eröffnung des Camps folgte eine Rallye und andere kleinere Programmpunkte. Der Abend schloss mit einem Bühnengespräch mit der Klimaforscherin, angehenden Astronautin, Kommunalpolitikerin und Initiatorin unseres Projektes KlimaOER Dr. Insa Thiele-Eich. Auf beeindruckende Weise erzählte sie darüber, wie sie mit ihrem Weltverbesserungsanspruch ihre zahlreichen Berufungen unter einen Hut bekommt und berichtet von ihrem Einsatz, Konferenzen für Personen mit Kindern zugänglich(er) zu machen.
An Tag zwei begannen die berühmten Barcamp Sessions des OERcamps. Hierbei hat jede teilnehmende Person die Möglichkeit, eine Session anzubieten. Ob in einer Session ungeklärte Fragen diskutiert werden, Input gegeben oder zusammen etwas ausgearbeitet wird, ist allen Personen selbst überlassen. Wir nutzten das Barcamp Format, um ebenfalls eine Session anzubieten, in der wir unser Best Practice Beispiel zum Thema Wind vorstellten. Die Teilnehmenden sollten das Modul durcharbeiten, bei Fragen auf uns zu kommen und uns anschließend ihre Eindrücke schildern. Dieser Austausch war für uns extrem ergiebig und hilfreich. Unstimmigkeiten, Hinweise zum roten Faden oder Verständnisschwierigkeiten, die uns durch die permanente Arbeit an dem Modul nicht mehr auffallen, halfen uns, unser Modul zu verbessern. Auch hier zeigte sich, wie sich der OEP-Gedanke auch in Arbeitsformaten bewährt und zu Perspektivwechsel führen kann.
Der weitere Teil des Camps diente vor allem dem Austausch mit der Community. Insgesamt war die Teilnahme am OERcamp für KlimaOER einmal mehr ein bereichernder Ort der Vernetzung und des Lernens.