Kein eiszeitlicher Düngeeffekt im Antarktischen Ozean
Eine neue internationale Studie unter Leitung von Michael Weber vom Institut für Geowissenschaften der Universität Bonn liefert kritische Daten zum Kohlenstoffkreislauf. Die Arbeit ist nun im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht worden. Kann eisenhaltiger Staub den Ozean düngen, dort das Algenwachstum anregen und dadurch das Kohlendioxid in der Atmosphäre wegfangen? Ob diese hypothetische Treibhausgasbremse in Eiszeiten wirkte, hat das Forschungsteam anhand von Tiefsee-Sedimentkernen aus der Scotia-See untersucht. Obwohl der Staubeintrag in Eiszeiten hoch war, ließen sich keine Belege für einen Düngungseffekt im antarktischen Ozean finden. Vielmehr war die Produktion etwa von Algen und damit die Kohlendioxid-Festlegung lediglich in Warmzeiten hoch, wenn der Staubeintrag gering war.
Publikation: Weber, M.E., Bailey, I., Reilly, Hemming, S., Martos, Y.M., Reilly, B.T., Ronge, T., Brachfeld, S., Williams, T., Raymo, M.E., Belt, S.T., Smik, L., Vogel, H., Peck, V., Armbrecht, L., Cage, A., Cardillo, F.G., Du, Z., Fauth, G., Fogwill, C.J., Garcia, M., Garnsworthy, M., Glueder, A., Guitard, M., Gutjahr, M., Hernandez-Almeida, I., Hoem, F., Hwang, J.-H., Iizuka, M., Kato, Y., Lee, B.,O’Connell, S., Pérez, L.F., Seki, O., Stevens, L., Tauxe, L., Tripathi, S., Warnock, J., and Zheng, X. (2022): Antiphased dust deposition and productivity in the Antarctic Zone over the past 1.5 Ma. Nature Communications, https://doi.org/10.1038/s41467-022-29642-5.
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