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Wissenschaftsrallye rund um Poppelsdorf - Junge Entdecker*innen im Goldfuß-Museum gesucht!

Am 21.01.2023 blieb das Goldfuß-Museum an einem Samstag unüblicherweise nicht geschlossen. Früh am morgen wurden die Räumlichkeiten des paläontologischen Museums bereits so hergerichtet, dass nur wenig später hunderte von jungen Wissbegierigen die fossile Welt unserer Erde entdecken konnten.


Das Team der Wissenschaftsrallye 2023 im Goldfuß-Museum (von links nach rechts: Alina Winkler, Georg Heumann,
Darius Nau, Fabian Martin und Luis Pauly) (Foto: UniBonn)

Seit zahlreichen Jahren veranstaltet die Junge Uni der Universität Bonn verschiedene Wissenschaftsrallyes. Eine davon findet jährlich an den geisteswissenschaftlichen Instituten am Hofgarten statt. Die andere, so wie an diesem Wochenende, an den naturwissenschaftlichen Instituten in Poppelsdorf. Dabei waren unter anderem das Institut der Informatik, der Landtechnik, der Chemie, der Physik und auch die Botanischen Gärten. Das Institut für Geowissenschaften war sogar zwei Mal vertreten: Durch das Mineralogische Museum im Schloss und durch das Goldfuß-Museum in der Nußallee.

Ziel der Wissenschaftsrallyes ist es natürlich, junge Schülerinnen und Schüler für das Studienangebot der Stadt am Rhein zu begeistern und sie für ihre Zukunft zu inspirieren. Für die Kinder und Jugendlichen ist aber noch viel mehr dabei als Zukunftspläne zu schmieden, denn es gibt etwas zu gewinnen! Wer mindestens zehn Stationen besucht und sich dabei jeweils einen Stempel verdient, der hat die Chance auf einen Preis.

Das Goldfuß-Museum hat sich drei interessante Themen überlegt und dafür Stände aufgebaut, an denen die interessierten Besucherinnen und Besucher alles Mögliche erfahren können. Um einen Stempel des Goldfuß-Museums zu erhalten, muss an den Ständen gut zugehört werden, damit die Fragen auf dem Laufzettel später auch richtig beantworten werden können. Die mitarbeitenden Studierenden haben sich dafür von 10 bis 15 Uhr Zeit genommen und die Menge unterhalten.

Luis Pauly hat an seinem Stand über die „getreppten Belemniten“ aus dem Nördlinger Ries gesprochen, die dort von einem Asteroiden getroffen wurden. Die meisten waren begeistert von der Geschichte, die dahinter steckt. Die den Tintenfischen ähnlichen Tiere waren zum Zeitpunkt des Einschlages bereits seit vielen Millionen Jahren ausgestorben und als Fossilien in der Erde. Der Einschlag war so gewaltig, dass er selbst diese alten Schichten traf und dabei die länglichen Fossilien so zerbarst, dass sie wie eine Treppe versetzt wurden. Daher auch der Begriff „getreppt“.


Luis Pauly erklärt die ausgestorbenen Belemniten an zwei Exemplaren: auf dem Tisch liegt der getreppte Belemnit aus dem
Nördlinger Ries (Bild: Uni Bonn)

Am nächsten Stand ging es dann um Verwandte der getreppten Kopffüßer – um Bauchfüßer, also Schnecken. „Diese Tiere leben bereits seit 530 Millionen Jahren auf unserem Planeten und zeigen bis heute eine unglaubliche Arten- und Formenvielfalt,“ erklärt die Bachelorstudentin Alina Winkler an ihrem Stand. Neben den fossilen Schneckenhäusern des Museums kriechen auch vier lebende Schnecken auf Salatblättern herum: Zwei einheimische Weinbergschnecken und zwei Achatschnecken, die größten Landschnecken der heutigen Welt.

 
Alina Winkler zeigt die größte, heute lebende Landschneckenart Lissachatina fulica und das fossile, 150 Millionen Jahre
alte versteinerte Haus der Meeresschnecke Bourguetia striata (Bild: Uni Bonn)

Als einziger Stand „mit Rückgrat“ begeistert Darius Nau die Jünglinge dann mit Amphibien. Vor allem die Größe hat Eindruck hinterlassen, denn bei Amphibien denken wir sofort an kleine Tiere, wie Frösche. Dass aber die Erdgeschichte so gigantische Amphibien wie den Mastodonsaurus hervorgebracht hat, erfuhren die meisten erst hier. So führt Darius Nau das Publikum an einem roten Faden durch die Entwicklungsgeschichte dieser halbaquatischen Wirbeltiere.


Darius Nau führt die jungen Wissbegierigen am wortwörtlichen roten Faden der komplizierten Entwicklungsgeschichte
der Amphibien mit einigen beispielhaften Exemplaren entlang und zeigt dabei auf den erschreckend großen
Mastodonsaurus im Museum (Bild: Uni Bonn)

Damit die drei Mitarbeiter des Museums auch gleichmäßig ausgelastet sind, kümmern sich Georg Heumann und Fabian Martin um die Koordination und auch um die Stempel. „Empfang, Lenkung und Prüfung“ nennen es die beiden und freuen sich über den großen Ansturm. „Das Spannende,“ sagen sie, „ist die Vielfalt der Leute. Nicht nur die Altersunterschiede bringen viel Dynamik und Abwechslung in unsere Säle, auch die unterschiedlichen Interessen und das Hintergrundwissen der Schülerinnen und Schüler verdrängen gerade zu jegliche Art von Eintönigkeit!“

 

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