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B2: Evolutive Veränderungen im Kauzyklus bei Artiodactlya und Perissodactyla

 Projektleiter/in:

 Wighart von Koenigswald,
 Thomas Martin

 Bearbeiter/in:

 Leonie Schwermann
 

 

Das quetschende Gebiss der frühen Pflanzenfresser wird zu einer scherenden Funktionsweise umgebaut. Diese Entwicklung ist mit einem selektiven Vorteil verbunden und erfolgt in den verschiedenen Linien unabhängig. In einem Vorgängerprojekt (D2) wurden dazu die evolutiven Veränderungen im Mastikationszyklus in der Gruppe der frühen Hippomorpha untersucht. Hier wird die Evolution bei den Artiodactyla betrachtet.

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Abb.: Rechte Oberkieferzahnreihe von Diacodexis in occlusaler und distaler Ansicht. Die gefärbten Flächen wurden mit Polyworks erstellt. Sie markieren die Attritionsfacetten, die durch den Kontakt mit den antagonistischen Zähnen des Unterkiefers entstehen. Die Pfeile zeigen die Bewegungsrichtung des Unterkiefers während des Mastikationsvorgangs an.

Dabei werden zwei Aspekte berücksichtigt: Zum einen soll in einem ersten Teil die Funktion des bunodonten Gebisses von Diacodexis mit der anderer Artiodactyla mit bunodontem Gebiss verglichen werden. Darauf aufbauend wird der Umbau zu frühen selenodonten Formen (Merycoidodontidae, Cainotheriidae, Anthracotheriidae) untersucht werden. Dabei ist zu prüfen, ob die verschiedenen Linien vergleichbare Evolutions-und Funktionsschritte durchliefen und ob diese denen der bereits untersuchten Hippomorpha entsprechen. Mehrere Artiodactyla haben bilophodonte Gebisse entwickelt (Tayassuidae, Hippopotamidae). Im zweiten Teil des Projektes werden daher die Funktionen bilophodonter Gebisse miteinander verglichen, die außerdem bei Perissodactyla, Sirenia, Proboscidea, Rodentia, Marsupialia und anderen Gruppen auftreten. Dazu werden 3D-Modelle und das Programm OFA eingesetzt.

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