D2: Evolutive Veränderungen im Mastikationsprozess
Projektleiter/in: T. Martin & W. v. Koenigswald |
Bearbeiter/in: S. Engels |
Einige Pflanzenfresser erfahren während der Evolution eine charakteristische Umkonstruktion ihrer Gebisse. Diese Veränderungen erfolgten und erfolgen immer im Zusammenhang mit bestimmten Ernährungsstrategien. Wir wollen aufklären inwiefern diese Veränderung der Gebisse während der Evolution zur Steigerung der Leistung beim Kauvorgang beiträgt. Hierfür werden die verschiedenen Kauzyklen fossiler Taxa rekonstruiert. Die Rekonstruktion erfolgt digital mit Hilfe eines 3D Oberflächenscanners und entsprechenden 3D Programmen. Änderungen in der Funktion eines Zahns bringen außerdem Formänderungen mit sich, daher werden zusätzlich Facetten sowie Kanten vermessen und untersucht. So können Vergleiche zwischen den Zahnformen, Ausbildungen der Kaufacetten und Scherkanten auf den verschiedenen phylogenetischen Ebenen gezogen werden. Zunächst sollen die Methoden auf die Gruppe der frühen Hippomorpha und deren Vorfahren angewendet werden. Die funktionellen Umkonstruktionen im Gebiss dieser Gruppe führen von einem quetschenden zu einem schneidenden Gebiss und gehen mit großen morphologischen Veränderungen in der Zahnform einher.
Abb. 1: Mesiale Ansicht der Kaufacetten der linken Mandibulahälfte von Mesohippus.
Abb. 2: 3D Rekonstruktion eines Hyracotherium