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D1: Funktionsweise der Gebisse früherer Säugetiere

 Projektleiter/in:

 T. Martin

 Bearbeiter/in:

 J. Schultz

 

Die Entwicklung eines beckenförmigen Talonids an den unteren Molaren in welches der neugebildete Protocon des oberen Molaren wie ein Pistill passt, gilt als Schlüssel-Innovation für den evolutiven Erfolg der Säugetiere. Bisher konnten Funktionsweise und Okklusion von Säugergebissen nur zweidimensional durch Zuordnung der gegenüberliegenden Usurfacetten dargestellt werden. Mit Hilfe des hochauflösenden 3D-Oberflächen-Scanning, der virtuellen Darstellung von Kauvorgängen und entsprechender Vermessungs-Software wird die Morphologie und Funktion von mesozoischen Säugetiergebissen näher untersucht. Die allgemein anerkannte Hypothese der Überlegenheit des tribosphenischen Molaren gegenüber dem nicht-tribosphenischen Molaren soll dabei geprüft werden. Der tribosphenische Molar zeichnet sich durch eine zusätzliche reibende und quetschende Komponente neben der ursprünglichen stechend-schneidenden Funktionsweise aus, die ein Erschließen eines wesentlich weiteren Spektrums an Nahrung möglich machte. Zum Vergleich sollen Backenzähne von jurassischen Säugetieren untersucht werden, die nicht auf der Stammlinie der Tribosphenida liegen (beispielsweise Docodonten), die aber gleichwohl eine reibend-quetschende Funktion entwickelt haben.

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Abb.1: Justierung eines Säugetierunterkiefers aus dem Mesozoikum unter dem 3D-Oberflächenscanner

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Abb.2: Oberflächenscan eines einzelnen Molaren

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