Projekt T4: Metabolismusraten

Titel Fibrolamellärer Knochen in den basalen Archosauromorpha und die Evolution hoher Wachstumsraten.
Leiter Dr. Martin Sander
Mitarbeiter/in Dr. Koen Stein
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Der Ursprung der Endothermie ist ein Hauptproblem in der Evolution der Wirbeltiere. Während die Warmblütigkeit traditionell durch Selektion für Agilität und intensive Brutpflege erklärt wurde, könnte Endothermie auch mit der Evolution hoher Wachstumsraten zusammenhängen. Deren Voraussetzung ist eine hohe Grundstoffwechselrate, die wiederum in Endothermie ihren Ausdruck findet. Schnelles Wachstums scheint eine Voraussetzung für die Evolution von mehreren Tonnen schweren Landtieren (wie Sauropoden und Elefanten) zu sein, da die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zu Geschlechtsreife mit der Zeit rapide abnimmt.

In ausgestorbenen Tetrapoden kann eine hohe Wachstumsrate nur durch Knochenhistologie erkannt werden, wobei fibrolamellärer Knochen als Proxy dient. Während unsere Forschung in der zweiten Förderperiode zeigte, das hohe Wachstumsraten schon in den frühesten Sauropoden auftraten, wissen wir nicht, ob sie durch Selektionsdruck auf Körpergrößenzunahme entstanden oder durch ein anderes Selektionsregime. Wir planen deshalb eine umfassende Beprobung der präjurassischen Archosauromorphen und der anderen Linien außer den Dinosauriern, um die Muster des Auftretens von fibrolamellärem Knochen zu erkennen. Derzeit erscheint ein einmaliger Ursprung gefolgt von wiederholtem Verlust gleich wahrscheinlich wie ein mehrfacher Ursprung. Die Evolution des fibrolamellären Knochens bei den basalen Archosauromorphen ist also relevant für die Hypothese, dass hohe Grundstoffwechselraten auch eine Anpassung an große Körpergröße sind.

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