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Projekt N1: Halsbeweglichkeit und Fressstrategien in Sauropoden

Titel Analyse der Halsbeweglichkeit in virtuellen 3D-Modellen und Rekonstruktionen von Fressstrategien.
Leiter Dr. Andreas Christian
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Der extrem lange Hals ist für das Verständnis der Evolution des Gigantismus bei Sauropoden von entscheidender Bedeutung, wenngleich sein Nutzen noch kontrovers diskutiert wird. Sicher ermöglichte er eine Vergrößerung des mit ruhendem Körper bei der Nahrungsaufnahme erreichbaren Volumens; der Hauptvorteil lag aber möglicherweise in der Erreichbarkeit von hohen Nahrungsquellen, die anderen Herbivoren nicht zugänglich waren, obwohl mechanische wie auch physiologische Einwände gegen das Fressen in großer Höhe formuliert worden sind. In dieser Studie soll die Beweglichkeit einiger gut erhaltener Sauropodenhälse mit virtuellen 3D-Modellen der Wirbel reanalysiert werden. Dazu werden 3D-Scans von Halswirbeln angefertigt und zu kompletten virtuellen Halsskeletten zusammengesetzt. Deformationen werden rückgängig gemacht und unvollständige Wirbel rekonstruiert. Weichgewebe werden ergänzt. Die virtuellen Halsmodelle erlauben eine verfeinerte Analyse der Bewegungsmöglichkeiten von Sauropodenhälsen. Die Zuverlässigkeit der Methode wird durch vergleichende Studien an Giraffen, Kamelen und Straußen überprüft. Für verschiedene räumliche Nahrungsverteilungen wird der energetische Nutzen unterschiedlicher hypothetischer Freßstrategien geschätzt und in Verbindung zu Halslänge und Körpergröße gebracht, um zu prüfen, ob der Einsatz eines sehr langen Halses entscheidend zur Evolution des Gigantismus bei Sauropoden beigetragen haben könnte.

 

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