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Projekt E1: Jäger-Beute-Beziehungen

Titel Ein breit gefächertes Jäger-Beute-Gruppenmodell, dessen Anwendungen auf Dinosauriergemeinschaften und die Auslese für den Gigantismus der Sauropoden.
Leiter PD Dr. Marcus Clauss
Mitarbeiter/in Dr. Chris Carbone
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Bilder von Theropoden, die große Sauropoden reissen, dominieren die öffentliche Vorstellung von Dinosauriern, aber biologische Grundlagen des Räuber-Beute-Größenverhältnisses, die dieses Bild bestätigen oder in Frage stellen könnten, werden kontrovers diskutiert. Obwohl größere Tiere relativ zu ihrer Körpermasse weniger Energie benötigen, ist eine entsprechende Abnahme in der relativen Beutegröße kaum belegt; die relative Beutegröße scheint eher mit der Räuber-Größe anzusteigen oder konstant zu sein. Nahrungsnetze werden in der Regel als Dreiecke dargestellt, d.h. dass Räuber auf das gesamte Beutespektrum unterhalb ihrer eigenen Körpergröße zugreifen; Daten zu terrestrischen Säugern bestätigen dies jedoch in der Regel nicht. Wir werden existierende Modelle zur Räuber-Beute-Größenbeziehung erweitern, wobei ein physiologisches Modell auf Prinzipien des Zeit-Energie-Budgets, der Dichten und Begegnungshäufigkeiten, der Anfälligkeit von Beute (bestimmt durch Agilität und Lokomotion) untersuchen wird, ob ein Schwellenwert fär die Größe von Beute besteht, Über und unter dem sie sich für einen Räuber nicht mehr lohnt. Dieser Schwellenwert wird danach herangezogen, um Räuber-Beute-Nahrungsnetze über den Dreiecks-Ansatz hinaus zu modellieren. Die Modelle werden anhand von physiologischen Daten und Daten zu Ökosystemen validiert. Das Modell wird schließlich auf Dinosaurier transferiert, um deren Ökosystem hinsichtlich der Räuber-Beute-Beziehung (auf der Basis von physiologischen Annahmen wie Agilität und Energieumsatz, aber auch auf unterschiedlichen Annahmen bzgl. Produktivität), und insbesondere die Ontogenie der Anfälligkeit für Fressfeinde bei Sauropoden und damit die potentiell schätzende Relevanz ihres schnellen Wachstums und ihres Gigantismus zu charakterisieren.

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