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Informationen zum Radar Ausfall

Sollte das Radar ausfallen oder aus anderen Gründen keine Updates hier erscheinen -> Wir arbeiten bereits daran. Sollten längere Ausfälle bestehen wird das unten angegeben.

Seit 10.03.2023 ist das Radar Bonn wegen Defekt der Hochvoltspannungsversorgung (HVPS) außer Betrieb. Ersatzteile werden derzeit beschafft. Zeithorizont ca 4 Wochen.

28.03.2023 Der Einbau der beschafften Ersatzteile war leider nicht erfolgreich. Der Defekt der Hochvoltspannungsversorgung (HVPS) besteht weiterhin und damit bleibt das Radar bis auf weiteres außer Betrieb.

Niederschlagsradar Bonn

Historie

Das seit den 1960er Jahren in Betrieb befindliche Niederschlagsradar der Abteilung Meteorologie des Instituts für Geowissenschaften (IfGeo, ehem. Meteorologisches Institut) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wurde Ende 2008 im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Transregio 32 (Collaborative Research Center TR32 "Patterns in Soil-Vegetation-Atmosphere-Systems: Monitoring, Modelling and Data Assimilation") durch ein neues polarimetrisches Radar gleicher Sendeleistung und -frequenz ersetzt. Federführend war dabei Prof. Dr. Clemens Simmer (Lehrstuhl für Allgemeine und Experimentelle Meteorologie).

Im Jahr 2010 wurde auf der Sophienhöhe bei Jülich ein baugleiches Wetterradar errichtet, welches durch das TERENO Projekt (Helmholtz-Gesellschaft) finanziert wurde.

Das Niederschlagsradar Bonn ist deutschlandweit das einzige operationelle X-Band Universitätsradar. Im Verbund mit dem Jülicher Radar besteht darüber hinaus ein Alleinstellungsmerkmal im Forschungsbereich.

Messdaten

Seit 2009 bzw. 2010 zeichnen beide Radare jährlich jeweils ca. 5 TeraByte an Messdaten auf. Diese Messdaten werden in Echtzeit als Bilder und Filme aufbereitet und für die Öffentlichkeit bereitgestellt. Dabei registrieren wir monatlich mehr als 1 Millionen Zugriffe auf unsere Internetseite (z.B. Radarkomposit).

Forschung und Zusammenarbeit

Natürlich werden diese Daten auch für vielfältige Forschungsaufgaben genutzt. Dazu gehören unter anderem die quantitative Niederschlagsschätzung, die Hydrometeorerkennung (z.B. Hagel) und die Kurzfristvorhersage von lokalen Flutereignissen in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich.


Des Weiteren werden die erhobenen Daten in vielen Forschungsprojekten genutzt, u.a. HD(CP)² (High definition clouds and precipitation for advancing climate prediction), HErZ (Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung), HOPE (HD(CP)² Observational Prototype Experiment), JOYCE (Jülich ObservatorY for Cloud Evolution), TerrSysMP (Terrestrial Systems Modelling Platform). Die Messdaten  unterschiedlichster besonderer Wetterereignisse (z.B. Pfingstunwetter 2014) wurden und werden von zahlreichen Wissenschaftlern im In- und Ausland genutzt und in vielen Artikeln in internationalen wissenschaftlichen Journalen referenziert. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht mit dem NOAA/NSSL (National Severe Storms Laboratory) in Norman (Oklahoma, USA). Im Rahmen von Lehr- und Forschungsaufenthalten besuchen renommierte Wissenschaftler, wie Alexander Ryzhkov (NOAA/NSSL, University of Oklahoma) oder Joshua Soderholm (ARC Centre of Excellence for Climate Extremes, Monash University, Australien) die Abteilung Meteorologie am IfGeo.


Erst kürzlich konnten durch Privatdozentin Dr. Silke Trömel zwei DFG geförderte Projekte eingeworben werden. In RealPEP (Near-Realtime Quantitative Precipitation Estimation and Prediction - FOR 2589) und PROM (Synergie von Polarimetrischen Radarbeobachtungen und Atmosphärenmodellierung - DFG Priority Programme 2115) arbeiten mehrere Wissenschaftler an der Forschung und Weiterentwicklung polarimetrischer Algorithmen. In diesen beiden Projekten, wie auch im HErZ, wird dabei eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammengearbeitet, um den Anforderungen an geänderte Wetterbedingungen (z.B. Starkregen, Hagel) besser gerecht zu werden.

Ausfall 14.06.2019

Nach über 10 Jahren ununterbrochenen Betriebs ist am 14.6.2019 das Niederschlagsradar der Universität Bonn ausgefallen. Mit Unterstützung des Herstellers TRG / EEC konnte die Hochvoltspannungsversorgung (HVPS) als fehlerhafte Komponente identifiziert werden. Nach Überprüfung durch den Hersteller wurde Ende Dezember die Reparatur der defekten Komponente in Auftrag gegeben.

Am 22.07.2020 um 10:40 Uhr UTC wurde das Niederschlagsradar nach einer Ausfallzeit von einem Jahr, einem Monat, einer Woche und einem Tag wieder in Betrieb genommen.


Zeitlicher Ablauf

  • 14.06.2019 Ausfall
  • 27.06.2019 HVPS als defekte Komponente identifiziert
  • 02.08.2019 Eingang Angebot für Ersatz
  • 05.09.2019 Rücksendung HVPS zwecks Reparatur-Kostenvoranschlag
  • 17.09.2019 Aufschaltung dieser Informationsseite
  • 27.11.2019 Eingang Angebot für Reparatur
  • 19.12.2019 Beauftragung Hersteller Reparatur (Lieferzeit ca. 9 Wochen nach Auftragseingang)
  • 04.02.2020 Eingang reparierte HVPS
  • 12.02.2020 Druckverlust im Hohlleiter, Außenarbeiten am Radar aufgrund Wettersituation unmöglich, Kompressor ungeeignet
  • 09.03.2020 kein Kompressor-Ersatzgerät beschaffbar, Rückgriff auf Druckluftflaschen zur Fehlersuche
  • 17.03.2020 Arbeiten am Radar müssen wegen der Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie vorerst eingestellt werden.
  • 27.05.2020 Lokalisierung defekter Hohlleiter, Ausbau
  • 02.06.2020 Überbringung Hohlleiter in Uni-Werkstatt zwecks Reparatur
  • 01.07.2020 Einbau reparierter Hohleiter, Test Kompressor, Defekt am Druckschalter festgestellt, Ausbau Druckschalter
  • 09.07.2020 Einbau reparierter Druckschalter, Test Kompressor
  • 10.07.2020 Inbetriebnahme und Testbetrieb Sendezweig, Koordination Meß- und Kalibriertechnik mit FZ Jülich
  • 13.07.2020 Überprüfung Testbetrieb Sendezweig
  • 15.07.2020 Abholung Meß- und Kalibriertechnik vom FZ Jülich
  • 16.07.2020 Test der Sende- und Empfangssysteme, Frequenzeinstellung
  • 22.07.2020 Überprüfung Pulsbreiten, Systemkalibration
  • 22.07.2020 10:40 UTC Wiederaufnahme Scan-Betrieb

In eigener Sache

Wir möchten uns an dieser Stelle für alle Anrufe und E-Mails herzlich bedanken, die uns aufgrund des Ausfalls erreicht haben. Alle Vorschläge zur Beschleunigung der Wiederinbetriebnahme werden intern geprüft. 

 Wir bedanken uns besonders bei Thomas Ueltzen (TRG) für seinen Einsatz bei der Abwicklung der Reparatur.

Ausfall 10.03.2023

  • 10.03.2023 Ausfall
  • 16.03.2023 Defekter Leistungstreiber in der HVPS identifiziert
  • 20.03.2023 Beschaffung Leistungstreiber (Zeithorizont vier Wochen)
  • 28.03.2023 Austausch Leistungstreiber nicht erfolgreich
Leider ist wieder die HVPS betroffen. Beim letzten langen Ausfall hatte der Hersteller mitgeteilt, dass die HVPS anschließend nicht mehr repariert wird, da die Komponten seit Jahren abgekündigt und nur noch auf dem Graumarkt erhältlich sind. Da der Austausch des Leistungstreibers nicht zur Wiederinbetriebnahme führte, muss der komplette Sendezweig erneuert werden (HVPS, Modulator). Da auch Steuereinheiten und andere Komponenten (z.B. Motoren) abgekündigt sind, führt das zu einer grundlegenden Erneuerung zahlreicher Komponenten am Radar. Seit geraumer Zeit finden interne Abstimmungen in Bezug auf die Finanzierung dieser Maßnahmen statt, die noch nicht abgeschlossen sind.

 

Kontakt:
radar [at] uni-bonn.de

 

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